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Wie bekloppt muss man sein?

Veröffentlicht am 07.12.2015

Irgendwann musste es ja mal kommen: Beim Wachwerden heute morgen frage ich mich: Wer kam eigentlich auf die bekloppte Idee, nach Südspanien zu fahren? Plötzliche Panik entpuppt sich als normale Angst. Schließlich macht man so eine Reise ja auch nicht jeden Tag.

"Was macht die Aufregung?", fragt mich just in diesem Moment passenderweise auch die liebe Meike. Und nicht nur sie. Auch als ich einen Freund besuche werde ich von einer, für mich eigentlich fremden Frau, darauf angesprochen. Ah, meine Abschiedsglosse ist heute drin, werde ich erinnert. Und so kommt es, dass mich den ganzen Tag über mal wieder Menschen darauf ansprechen. Schön, dass ich so viele Glossen-Fans habe. Und schön, dass sie mir alle Glück wünschen. 

Denn ja, die Aufregung ist doch endlich da. Nachdem wir gestern noch in aller Ruhe Nikolaus bei meinem Bruder feierten, wird mir in der Nacht bewusst, was ich mir da eigentlich vorgenommen habe. Ey, wie betrunken war ich, frage ich mich. Da fährste mal eben mit dem Auto zwei Monate so weit weg. Verlässt den sicheren Hafen, sozusagen. Das würde meine Mutter freuen: Auch Charly hat mega Spaß an dem singenden Weihnachtschor Elch, Schneemann und Weihnachtsmann. Vor allem der Schneemann hat es ihr angetan: Die Nase kitzelt so schön...Das würde meine Mutter freuen: Auch Charly hat mega Spaß an dem singenden Weihnachtschor Elch, Schneemann und Weihnachtsmann. Vor allem der Schneemann hat es ihr angetan: Die Nase kitzelt so schön...

Doch hey: Genau das wollte ich ja! Und mir wird es beim morgendlichen Gassi auch wieder bewusst. Die Routine, jeden Morgen in der Oefte, jeden Tag auf der Arbeit oder am Rechner - ich WOLLTE den Tapetenwechsel und ich WILL ihn auch wieder. Vor allem wollte ich ihn zwischen den Feiertagen. "Raus aus dem Haus, außer dem Haus ist das wahre Leben" hat mir einmal Paul Spiegel in einem meiner ersten journalistischen Blöcke gewidmet. Die Widmung habe ich natürlich eingerahmt.

Und ja, das bin ich: Ich will entdecken. Ich will machen, was andere nicht machen. Und vor allem will ich es denen zeigen, die mir sagen: Ich hätte nicht gedacht, dass du das machst. Zum Glück habe ich nämlich Herzensmenschen, die mir immer genau das Gegenteil sagen: Klar schaffst du das. (An dieser Stelle: DANKE an den Menschen, der weiß, dass ich ihn meine!). Und mir auch immer mal wieder in den Hintern treten und mir Mut machen, solche Schritte zu gehen.

Nun ist alles gepackt: Das Auto platzt aus allen Nähten, Ben hat schließlich den ganzen Kofferraum für sich. Ich werde wahrscheinlich Wochen brauchen, alles in Spanien ins Haus zu bekommen. Egal, hab ja Zeit.

Ein letzter Gang rund um den Stauteich, bald wird Ben im Meer baden.Ein letzter Gang rund um den Stauteich, bald wird Ben im Meer baden.Eine ordentliche Strecke wartet auf mich, doch nach der kurzen Panik am Morgen freue ich mich wieder wie Bolle auf die Erlebnisse, die Erfahrungen, auf die Landschaften und darauf, am Ende sagen zu können: Ich habe es getan und nicht immer nur davon geredet.

So, nun geht es ab ins Bett, schließlich geht es morgen in aller Früh los. Die erste von drei Etappen. Ich bin gespannt, wie Ben und ich das alles meistern. Aber ich freue mich. Auch darüber, dass Heiligenhaus sich heute noch einmal von seiner netten Seite gezeigt hat. Hey, wir kommen ja wieder. In diesem Sinne: Adios, amigos y hasta luego! ;-)